Kreativer Ausdruck der Enttäuschung: Ein Gedicht über eine verpasste Kochgruppe

18-06-2023 | 13:40

Wir alle kennen solche Tage: Die Stimmung ist bereits getrübt und die Menschen um uns herum verhalten sich anders als erhofft. Für Menschen in Wohngemeinschaften, die eng zusammenleben und voneinander abhängig sind, kann dies besonders schwer zu ertragen sein. An einem solchen Tag hat ein Klient aus Bestwig seinen Frust und seine Enttäuschung in Worte gefasst und ein Gedicht verfasst. Der Auslöser für seinen Ärger war das Scheitern einer geplanten Kochgruppe. Doch überzeugen Sie sich selbst:

Wenn man ins Bodenlose fällt,
weil gar nichts mehr die Nacht erhellt,
auch tagsüber es deutlich scheint,
dass gut es niemand mit Dir meint.

Es scheint, hier in der "Traum-WG",
tut man zuerst mal and'ren weh,
ob durch's Verhalten, ob verbal,
das ist letztendlich auch egal,

wo Offenheit und Nächstenliebe,
da gibt es erst Mal Seitenhiebe,
und zwar sofort, nicht erst beizeiten,
am besten gleich von meh'ren Seiten,


hab "mal zu kochen" vorgeschlagen,
doch das bereitet Unbehagen,
mies gelaunt und lieber einsam,
als der Gedanke was gemeinsam (und)
positiv was zu entwickeln,
bereitet vielen Ekel-Pickel,

so geht Gemecker und Gezeter
direkt weiter, nicht erst später,
da vergeht sofort die Lust,
an deren Stelle tritt dann Frust,

jemanden einfach mal zu fragen,
wie's ihm heut' geht, kannste nicht wagen,
wenn eine Gegen-Pöbelei,
geht spurlos nicht an Dir vorbei,

Menschlichkeit zahlt sich nicht aus,
bereitet eher Dir den "Garaus",
das Angebot, "mal was zu kochen"
würde gemacht so vor zwei Wochen,

gewusst, wie darüber entschieden,
hätte ich das wohl vermieden,
Kritik und Nachteile es gab,
als ich's nur angesprochen hab',

als gut hätt' man's vielleicht befunden,
wär es mit Aufwand nicht verbunden,
aber den Hunger nur zu stillen,
das entsprach nicht meinem Willen,

wie bei manchem and'ren Spiel,
dachte ich, der Weg sei's Ziel,
das Miteinander, das Drumrum,
doch dafür bin ich wohl zu dumm,

das Thema kam im weit'ren Lauf
von Anderen nie wieder auf,
so werde ich -wohl ganz allein-
erst kochen -und dann hau' ich 'rein.

Das nur, damit man nicht vergisst,
wie schön so 'ne Gemeinschaft ist.
wär' unsere WG ein Boot,
ich säh' wohl schwarz, die Ander'n rot,

denn "Rudern" mögen manche nie,
sie denken eher an Wasser-Ski
oder träumen dann und wann
als Käpt'n oder Steuermann
mit wenig Pflichten, nur mit Rechten,
ob sie uns denn ins Ziel einbrächten?

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